Slawa Ukrajini - Was ist Freiheit wert?

Kategorie: Denk-Anstoß Erstellt: Mittwoch, 02. März 2022 Drucken

(von Olaf Francke)
In diesem Beitrag geht es nicht um gute Kriege oder böse Kriege. Es geht nicht um gerechtes Töten oder simplen Mord. Es geht auch nicht um die Frage, welche Demokratie besser ist. Es geht um Bilder. Kriegsbilder. Die hier gezeigten Bilder (Screenshots) entstammen der Dokumentation "Ukrainian Agony" des umstrittenen deutschen Fotojournalisten Mirko Möbius (wenn nicht anders gekennzeichnet). Ich stelle sie in den Raum, um den Narrativen von der friedliebenden Regierung in Kiew und ihren demokratischen Erfüllungsgehilfen etwas entgegenzustellen und die medial gehypten Bilder von den freundlichen, gutmeinenden Demonstranten im Westen angemessen auszuwuchten. Die Originaldokumentation ist auf https://nuoflix.de/ einsehbar.

Slawa Ukrajini

Slawa Ukrajini! Ruhm und Ehre der Ukraine! hört - resp. liest - man allerorten in den sogenannten "sozialen Medien". Ein alter Schlachtruf und auch moderner militärischer Gruß in der Ukraine. Man ist stolz auf die Nation, auf die Unabhängigkeit von der Russländischen Föderation, zu deren Vorgängermodell - der UdSSR - die Ukraine lange Zeit gehörte. Dieses Land ist groß, reich an Bodenschätzen und fruchtbarer Erde und es liegt verkehrstechnisch günstig quasi im Herzen des europäischen Kontinents.

Der Mann auf dem folgenden Bild ist ein Komiker, ein Schauspieler. 2015 spielte er einen Lehrer, der zum Präsidenten der Ukraine wird. Heute ist dieser Mann Präsident der Ukraine: Wolodomyr Selenskyi.

Wolodomyr Selenskyi

Dieser Beitrag setzt den Beitrag BODERLANDS fort: https://der-stoerenfried.de/free-speech/99-borderlands-das-intermarium

Ach so! Ehe ich es vergesse - Heutzutage steht man ja sozusagen in der Bekenntnispflicht, wenn man seine Meinung äußert. Also: Ich heiße die Militäraktionen der russischen Armee auf dem Territorium der Ukraine nicht gut. Ich unterstütze nicht Wladimir Wladimirowitsch Putin und ich mache mir seine Politik nicht zu eigen. Ebenso unterstütze ich nicht die Politik der Regierung der Ukraine oder das Vorgehen der NATO oder die Maßnahmen der EU. Ich unterstütze auch nicht Mirko Möbius und seine Anliegen. Ich hoffe, das reicht erst einmal. Zurück zum Text.

 

Wie alle künstlich geschaffenen Staaten beinhaltet dieses Land verschiedene Ethnien, Volksstämme und Sprachräume. Dass sowas nicht immer gut geht, ist klar. Und so ist es auch in der Ukraine. Seit dem Ende der Sowjetunion sind die Konflikte in dem Land aufgebrochen. Was passiert dort? Dazu die versprochenen Bilder.

Erster Akt: DER EUROMAIDAN

Maidan

Ende 2013 Kam es zu Ereignissen in Kiew, die in den Medien pathetisch als "Die Revolution der Würde" bezeichnet wurden. Viele Tausend Menschen versammelten sich immer wieder auf dem Maidanplatz, hielten ukrainische Flaggen und Transparente hoch und zeigten sich unzufrieden mit dem Entschluss der aktuellen Regierung, das Assoziierungsabkommen mit der EU nicht zu unterzeichnen. Wir sahen in den Medien solche Bilder :

Euromaidan in den Medien

Aber da war auch noch eine andere Seite. Es war klar, dass die Ordungskräfte Order hatten, auf keinerlei Provokation einzugehen, sie sollten allein Eskalationen verhindern. Das hatte für einige Polizisten erhebliche Folgen. Denn den hübschen Nachmittagsfotos der Presseagenturen standen andere Bilder entgegen, die wir hier im Westen nicht im TV zu sehen bekamen, während Victoria "Fuck the EU" Nuland predigte:

"Wir stehen mit den Menschen in der Ukraine ein für Gerechtigkeit, Menschenwürde und Sicherheit. [...] Wir wurden Zeugen der enormen Gewalt, die von den Regierungstruppen angewendet wurde. Spezialkräfte setzten Bulldozer und Tränengas gegen die Maidandemonstranten ein. Während diese Hymnen sangen und für Frieden beteten. Sie tun das sehr friedlich und mit viel Mut und großem persönlichen Einsatz."

Maidan Gewalt

Bilder und Medienkommentare gehen hier weit auseinander und Frau Nuland, die nach eigenen Angaben auf dem Maidan war, hat diesen wohl eher zur Kaffeestunde besucht. Dass die Sicherheitskräfte die Situation eskalierten, ist ein Märchen und bis heute ist die Frage der Schüsse und Toten auf dem Maidan ungeklärt. Es wird behauptet, Russland stecke hinter dem Maidan Massaker. Aber es gibt auch andere Stimmen.

Zweiter Akt: DIE KRIM

Die Krim Halbinsel

Die Krimhalbinsel ist ein strategisch wichtiger Raum zwischen dem Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer. Nach dem russisch-türkischen Krieg wurde sie 1783 von Katharina II. formell als "von nun an und für alle Zeit" als russisches Territorium deklariert. In der Sowjetunion wurde die Krimhalbinsel 1921 als "Autonome Sozalistische Sowjetrepublik Krim"  (ASSK) ausgerufen, nachdem 1918 die Krim von ukrainischen Truppen besetzt worden war.

1954 wurde die Krim von Nikita Chruschtschow durch einen Verfassungsbruch der Ukraine illegitim zugeschlagen. Nach dem Zerfall der UdSSR 1989 kehrte die Krim zum Status der ASSK zurück und es gab 1991 ein erstes Referendum, in dem sich eine deutliche Mehrheit der Krimbewohner für eine  „Wiederbegründung der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Krim (ASSK) als Subjekt der UdSSR und Teilnehmer des Unionsvertrages" aussprach.

Krimreferendum

Die Menschen der Krim wollten zu Russland gehören, doch die Ukraine, welche die Krim als Staatsgebiet ansah, wollte sie nicht freigeben. 2014 wiederholte sich dieser Vorgang und die Russländische Föderation entsprach dem Antrag der Krimregierung und erkannte die Halbinsel als autonome Volksrepublik an. Daraufhin verkündete Wladimir Wladimirowitsch Putin ein Gesetz, das den von Stalin vertriebenen Ethnien der Krim (z.B. den Tartaren) die Rückkehr in ihre Heimat und die vollen Rechte als Bürger und Entschädigungen garantierte.

Dritter Akt: DER DONBASS

Das Donezkbecken

Das Donezkbecken oder der Donbass galt zu Sowjetzeiten als das eherne Herz der UdSSR. Besonders in den Oblasten Dnipropetrowsk, Donezk und Luhansk gab es reichhaltige Kohle- und Erzvorkommen, die seit 1770 ausgebeutet wurden. Der Anteil der russisch sprechenden Bevölkerung liegt hier bei 70-75%. Bis zur sogenannten "orangenen Revolution" 2014 erzielte die prorussische "Partei der Regionen" mit Wiktor Janukowitsch hier hohe Ergebnisse (bis zu 65%), Programm war die Umformung der Ukraine vom zentralistischen in einen föderalen Staat. 2014 erfolgte der Umsturz in der Ukraine mittels Unterstützung extrem und radikal nationalistischer Elemente, der von vielen als "Staatsstreich" bezeichnet wurde.

Im Donbass litt die russischstämmige Bevölkerung unter harten Sanktionen der Regierung in Kiew, unter anderem wurde ihnen verboten, offiziell russisch zu sprechen und entsprechende Kultur zu leben. Es wurde ein regelrechter Hass auf alles Russische etabliert. Als sich Widerstand abzeichnete und die sogenannten Separatisten zu den Waffen griffen, fielen die Faschisten des Asow-Regiments, das mittlerweile zum ukrainischen Innenministerium gehörte, ein und begannen den Terror gegen die Zivilbevölkerung, später unterstützt von regulären ukrainischen Militärverbänden. Den jungen Soldaten der Armee hatte man gesagt, sie müssten im Donbass gegen russische Terroristen kämpfen. Besonders hart umkämpft war der Flughafen in Donezk selbst.

Flughafen Donezk

Der feine Herr Poroschenko, seines Zeichens zu dieser Zeit "Präsident" der Ukraine, drückte seine Fürsorge für das ukrainische Volk im Donbass recht deutlich aus, als er im Parlament die Tageslosung ausgab; "Wir werden Arbeit haben und die keine! Wir werden Renten haben und die nicht! Bei uns wird sich um die Kinder und Rentner gekümmert und bei denen nicht. Bei uns werden die Kinder in Schulen und Kindergärten gehen können und deren Kinder werden in den Bunkern sitzen. Weil die ja nichts können. So und nur so werden wir diesen Krieg gewinnen können!" - WIR und DIE. So spaltet man ein Volk.

Petro Poroschenko

Die Zentralregierung in Kiew stoppte im Herbst 2014 alle Renten- und Lohnzahlungen in den Osten, die Energieversorgung der Bevölkerung wurde eingestellt. Menschen, die ihr Leben lang für die Ukraine gearbeitet hatten, standen nun ohne Nahrung, Strom und Heizung mitten im Winter da, die Versorgung brach komplett zusammen. Kiew führte Krieg gegen das eigene Volk, so wie es einst Stalin getan hatte.

Die russischstämmigen Menschen im Donbass, die ihre emotionale Zugehörigkeit mitunter durch das Tragen eines orange-schwarzen St. Georgsbanners zeigen, bezeichnete Poroschenko wegen der Farbgebung abwertend als "Kolorades", was in etwa die Bedeutung "Kartoffelkäfer" hat, also Schädling.

Im gesamten Donbass richteten die Kämpfe schwerste Schäden an und kosteten viele Zivilisten das Leben. Die Schuld für die zivilen Opfer schob man sich gegenseitig zu. 8 Jahre lang wütete dieser Bürgerkrieg und verwandelte das einstige Herz Europas in eine Trümmerwüste.

Zerstörung im DonbassSeit 2015 nun wird verstärkt NATO-Kriegsmaterial an die Ukraine geliefert, um den Donbass, der sich für unabhängig erklären will, nicht zu verlieren. Immerhin gilt es ja auch, amerikanische Investitionen in Milliardenhöhe zu sichern.

Mittlerweile befindet sich die Ukraine nicht nur mit dem eigenen Volk im Krieg, sondern auch mit Russland. Amerikaner, Briten und Europäer, ja sogar Australier und Kanadier liefern Waffen, um auf dem Schlachtfeld ihre Altbestände zu entsorgen, die deutschen Waffenschmieden füllen ihre Auftragsbücher, weil der Kanzler mal eben 100 Milliarden (!!!) Sondervermögen für Kriegsrüstung aus dem Hut zaubert.

US Kriegsgerät in der Ukraine

Der Konflikt mit Russland wird geschürt, Verhandlungen so geführt, dass Einigungen unmöglich sind. Überhaupt geht es um die Ukraine nur noch am Rande. Wichtigstes strategisches Ziel ist ein Regimechange in Russland, um Raum zu schaffen für die Ausweitung der Geschäftsfelder des militärisch-industriellen Komplexes. "Putin muss weg!" lautet die Devise und die ganze Welt fällt in das Credo ein. Die Hunde des Krieges sind losgelassen.

Hunde des Krieges

Derzeit überbieten sich die sogenannten "Leitmedien" des "Wertewestens" darin, russische Stimmen zum Schweigen zu bringen. Die Wahrheit ist immer das erste Opfer eines Krieges, und so werden wir derzeit mit Propaganda geflutet, und zwar von allen Seiten. Dass allerdings die Regierungen der ach so freien Länder dazu übergehen, sämtliche russischen Sender (quasi als "Feindsender") zu VERBIETEN, ist ein absolutes Armutszeugnis. In Deutschland stehen Faschisten vor dem Reichstag und plärren ihr Reichsbürgergewäsch in den Äther, aber Sender wie RT werden verboten und aus allen sozialen Medien herauszensiert. Der einst mündige Bürger wird nun zum Nachplapperer der Regierungspropaganda degradiert. Er hat nicht zu fragen, sondern zu folgen.

Zensur

  • Russische Produkte werden von den Discountern in vorauseilendem Gehorsam aus den Regalen verbannt, der russische Zupfkuchen ist jetzt nur noch Zupfkuchen. "Deutsche! Kauft nicht bei Russen!" lautet die Parole und alle schreien begeistert: "Ja!"
  • Russische Sportler dürfen nicht mehr zu Wettkämpfen antreten, die Fußballmannschaft muss auf ihre Hymne verzichten, wenn sie diesseits des Eisernen Vorhangs spielen will.
  • Hitlervergleiche in Memes sind von der Masse bejubelt und werden sogar von Leuten, denen ich bislang logisches Denken unterstellte, kritiklos geteilt.
  • Plötzlich ist es (wieder) salonfähig, Russen zu hassen und zu verspotten. Russenbashing ist der neue deutsche Volkssport.
  • Die Vermögen von russischen Geschäftsleuten sollen eingezogen  und an die ukrainischen Flüchtlinge verteilt werden, fordert man.
  • Tausende kampfgeile "Freiwillige", deren Geschichtskenntnisse wohl eher mangelhaft sind, melden sich, um gegen den bösen Iwan kämpfen zu dürfen.

Der Westen ist auf einem Weg, der in dunkle Zeiten führt. Jetzt werden russische Handycap-Sportler von den Paralympics ausgeschlossen und man "kauft nicht bei Russen". Hatten wir alles schonmal. Auf einmal bricht eine Russophobie los, die unglaublich radikal ist. Mir scheint, der gesunde Menschenverstand ist den Leuten abhanden gekommen. Auf einmal ist der Iwan wieder BÖSE. Auch wenn er behindert ist, Musik macht, Kekse backt. Werden wir bald die klassischen russischen Komponisten verbannen? Dostoijewski- und Tolstoi- Bücher öffentlich verbrennen?

Ausgrenzung

Aus dem einst eisernen Vorhang ist einer aus Titanstahl geworden, und der wird sich erst lüften, wenn die Transatlantiker ihr Ziel ereicht haben, nämlich die Zerschlagung der Föderation. Dann nämlich beginnt das große Plündern. Mich widert es an, wie unter dem Deckmäntelchen der Humanität brutale Eroberungsfeldzüge unternommen werden und wie man uns einen Stellvertreterkrieg als "Akt der Befreiung" verkaufen will.

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