Roman Protasewitsch - Schwarze Sonne in Weißrussland?

Kategorie: Denk-Anstoß Erstellt: Freitag, 28. Mai 2021 Drucken

Roman Protasewitsch [Raman Dsmitryjewitsch Pratassewitsch *05. Mai 1995] wird in den deutschen Medien gefeiert als das bedauernswerte Opfer einer "Flugzeugentführung" in Weißrussland, angeblich angeordnet vom belarussischen Diktator Lukaschenko, man munkelt in den Kommentarspalten, der Geheimdienst der Russischen Föderation habe da auch die Finger im Spiel. Dem "Aktivisten und Blogger" drohe Folter und noch Übleres, angeblich sogar die Todesstrafe. Soweit das Narrativ. Aber ... wer ist dieser Mann wirklich?

Belarus Weißrussland Schwarze Sonne

Was ist da los in Belarus? am 23.05.2021 leitete man Flug 4978 der Ryanair um. Er wurde von einem Kampfjet im weißrussischen Luftraum abgefangen und zum Minsker Flughafen umgeleitet. Protasewitsch wurde aus dem Flugzeug geholt und verhaftet. Sofort wurde dieser von diversen Organisationen als "politischer Gefangener" an-erkannt. In den westlichen Medien wird er beschrieben als "weißrussischer Dissident, Journalist, Blogger und Oppositions-Aktivist". Im Grunde dieselben Attribute, die auch der bekennende Faschist Alexei Nawalny für sich in Anspruch nimmt. Und ja, es gibt weitere erstaunliche Ähnlichkeiten.
Ein interessanter Artikel zu Nawalny findet sich im MENTOPIA Blog: https://www.mentopia.net/essays/151-nawalny-nowitschok

Portasewitsch arbeitete - ohne jegliche fachliche Ausbildung - ab 2018/19 für weißrussische Medien als Fotojournalist, u.a. begleitete er ein Gipfeltreffen mit Kanzler Kurz (Österreich) und dem weißrussischen Regierungschef Rumas. 2019 verließ Portasewitsch Belarus und gründete den auffällig gut finanzierten Telegram-Kanal Nexta mit ca. 2 Millionen Abonnenten, der extrem regierungskritische Inhalte veröffentlichte. Nach vergeblichen Versuchen, in Polen Asyl zu bekommen, zog Protasewitsch, der inzwischen angeklagt wurde und auf der Terrorliste Weißrusslands erschien, nach Vilnius. Einige Informationen zur Finanzierung der Telegram-Kanäle finden sich hier (gesehen am 28.05.2021 um 14:15h): https://cbsrzjtayfaxnqx5fxw3ry4rc4-ac4c6men2g7xr2a-strana-ua.translate.goog/news/290801-dud-i-kanal-nekhta-hlavnye-tezisy-intervju.html

Nun könnte man meinen, ein böser Diktator wie Alexander Lukaschenko (Aljaksandr Ryhorawitsch Lukaschenka) verfährt so mit jedem, den er nicht leiden kann, tatsächlich gilt der Mann als extrem autokratisch. Die Regierungsführung in Weißrussland zu kritisieren, ist sicherlich nicht fehl am Platze. Aber darum geht es in diesem Artikel nicht. Hier geht es um den "Kritiker" selbst. Nun könnte man dahinter natürlich perfiden, vom bösen Iwan gesteuerten Whataboutism vermuten, aber damit sollte man sich bis zum Ende des Artikels vielleicht zurückhalten.

Weißrussland ist als Staat den westlichen Regierungen ein Dorn im Auge. Nicht etwa, weil dort ein Despot herrscht, damit kennen sich die Geheimdienste des Westens aus, sie wissen, wie man mit solchen Leuten Geschäfte macht und wie man sie für die eigenen Zwecke nutzt. Es geht um die Nähe von Lukaschenko zu Putin. Läuft nun ein Despot nach dem Gusto der Dienste nicht mehr so richtig in der Spur (siehe: Hussein, Ghaddafi, Assat u.a.), wird ihm förmlich der Staat unter den Füßen weggezogen. Ein Failed State wird produziert, das wurde im südöstlichen Mittelmeerraum ja zur genüge demonstriert.

Dazu setzen die Geheimdienste des Westens (vorwiegend USA und GB) enorme Finanzmittel ein, bauen sogenannte "Dissidenten" auf und nutzen das Internet, um die öffentliche Meinung gegen den unliebsamen Herrscher aufzubringen. Das letzte Mal klappte das ganz gut in der Ukraine, die man nämlich gern in der Nato haben wollte, um das Projekt INTERMARIUM zum Abschluss zu bringen, dass der NATO ungestörten Zugang zu Ostsee und Schwarzem Meer gestatten und einen eisernen Vorhang zwischen der Russischen Föderation und der EU schaffen soll. Projekte wie zum Beispiel Nordstream2 sind da fehl am Platze, weswegen Washington mit aller politischen Macht versucht, dieses Geschäft zum Scheitern zu bringen.

EUROMAIDAN 2014

Zurück zur Ukraine. Dort nämlich, im Zuge der Ereignisse, die als EUROMAIDAN bekannt wurden, taucht 2014 der "Aktivist" Protasewitsch auf und schließt sich der sogenannten ASOW BRIGADE an. Er posiert mit schweren Waffen und wird während der Kämpfe im Donbass später auch verletzt. Sein Rufname in der Truppe ist "Kim".

[Zitat Wikipedia]
2014 war Pratassewitsch beim Euromaidan in Kiew und anschließend angeblich als Kriegskorrespondent im Kriegsgebiet tätig. Laut Asow-Kommandeur Andrij Bilezkyj begleitete er in seiner Funktion als Journalist Angehörige des rechtsextremen Regiments Asow als auch anderer Einheiten in der Ostukraine. Nach Angaben seines Vaters hat Pratassewitsch in der Ostukraine gekämpft. Nach dessen Verhaftung bestritt der Vater diese Behauptungen. Eine Beteiligung an den Kampfhandlungen legen auch zahlreiche Fotos von Pratassewitsch nahe, wo er in Kampfmontur des Bataillons Asow und mit schweren Waffen posiert. Anhand dieser Fotos konnte der ukrainische Journalist Anatolij Scharij Pratassewitsch als den weißrussischen Kämpfer mit dem Rufnamen "Kim" identifizieren, der 2015 mehreren Medien Interviews gab. Aus ihnen geht hervor, dass er im Donbass mindestens ein Jahr lang gekämpft hat und eine Verletzung im Brustkorbbereich erlitt.
[Zitat Ende]

Quelle, gesehen am 28.05.2021 um 14:33h -  https://de.wikipedia.org/wiki/Raman_Pratassewitsch

Aussage des Vaters von Protasewitsch (ein Ex-Militär) zu den Maidan-Vorfällen:  "Die Fälle begannen 2014 mit meinem Sohn, als er im Donbass war und an der Seite der ukrainischen Armee kämpfte."
Quelle (gesehen am 28.05.2021; 11:30h): - Ãœbersetzte Version - https://translate.google.com/translate?sl=ru&tl=de&u=https://strana.ua/news/335260-roman-protasevich-v-azove-voeval-li-belorusskij-nekhta-na-donbasse.html

Protasewitsch Asow Brigade

Auf dem obigen Bild sieht man die Brigadezeitung "Schwarze Sonne" und daneben zwei Fotos von Protasewitsch, der mit Waffen und Asow-Uniform posiert.

REGIMENT ASOW

Unter dieser und ähnlichen Bezeichnungen firmiert in der Ukraine eine vom Neonazi Andrij Bilezkyj gegründete, extrem nationalistische Miliz, die nach dem Umsturz sogar Teil der regulären ukrainischen Streitkräfte wurde. Der Gründer der Miliz sitzt sogar für die Partei "Nationalkorps" (auch seine Gründung) im Parlament der Ukraine. Das Symbol der sogenannten Asow-Brigade ist eine Wolfsangel, bis 2015 wurde dieses SS-Symbol (2. SS Panzerdivisdion "Das Reich") zusammen mit der sogenannten "Schwarzen Sonne" (ein NS-Okkult-Symbol) auf den Armpatches verwendet. Auf Fotos von Milizangehörigen posieren diese mit Stahlhelmen, die SS-Runen und Hakenkreuze tragen.
Quelle (gesehen am 28.05.2021 um 14:30h): https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/ukraine-konflikt-im-zdf-hakenkreuz-und-ss-rune-protest-von-zuschauern/10685462.html

Der US Kongress beschloss 2015 dann, die finanzielle Unterstützung für die Asow-Miliz einzustellen, was allerdings die Geheimdienste nicht davon abhält, diese Faschisten weiterhin zu unterstützen. Nach der Änderung der Symbolik fließt das Geld wieder.
Quelle (gesehen am 28.05.2021 um 15:00h): https://jungle.world/artikel/2018/01/blau-gelber-wahnsinn

Die Asow-Miliz pflegt freundschaftliche Kontakte zur Rigaer Gruppe "Nationale Allianz", die jeweils am 16.März den sogenannten "Tag der SS-Legionäre" mit Fackelmärschen feiert.
Quelle (gesehen am 28.05.2021 um 14:45h): https://www.heise.de/tp/features/Lettische-Nationalkonservative-und-ukrainische-Faschisten-traeumen-vom-Intermarium-4681705.html

Am 28.01.2018 kam es in Kiew zu einem Aufmarsch einer sogenannten "Nationalen Bürgerwehr" (eine Art paramilitärische Kolonne des Innenministeriums), an dem auch Mitglieder der Asow-Miliz teilnahmen.
Quelle (gesehen am 28.05.2021 um 14:55h): https://uacrisis.org/de/64197-paramilitary-natsionalni-druzhyny

Eine gewisse Olena Semenyaka aus den Asow-Reihen sollte noch 2021 in Wien eine wissenschaftliche Stelle antreten, wegen ihrer Hakenkreuzfotos wurde aus der Sache aber nichts.
Quelle ((gesehen am 28.05.2021 um 14:45h): https://www.belltower.news/rechtsextreme-in-der-ukraine-olena-semenyaka-auf-ideologischer-mission-110353/

DER AKTIVIST

Dies also ist der politische Background des "politischen Aktivisten" Protasewitsch, den die westlichen Medien nicht müde werden, als Helden der Demokratie zu feiern. Wie rechtsblind muss man eigentlich sein, um einen lupenreinen Faschisten so zu hofieren? Aber wie sagt man? "Der Zweck heiligt die Mittel". Diese fragwürdigen Personen werden aus den schwarzen Kassen der Geheimdienste mit Koffern voller Dollarnoten versorgt, um die Staaten, die sich nicht dem amerikanischen Wirtschaftsedikt beugen, zu zermürben, zu zersetzen und zu zerstören. Dafür kommen ihnen Leute wie Nawalny und Protasewitsch gerade recht. Wenn sie ihren Dienst geleistet haben, verschwinden sie einfach.

Die westlichen Medien machen sich damit zu Steigbügelhaltern faschistischer Elemente aus den im Fallen befindlichen Staaten des ehemaligen Ostblocks. Die Hegemonialmacht USA, die auch bereits ihren Zenit überschritten hat, versucht mit aller Macht, ihren Herrschaftsbereich nach Osten auszudehnen, denn dort liegen rohstoffreiche Zukunftsmärkte und Ressourcen, die es auszubeuten gilt. Das eigentliche Ziel ist die Zerschlagung der Russischen Föderation, das hat Zbigniew Brzeziński  bereits in seinem Buch "Die einzige Weltmacht" deutlich herausgestellt, mit dem er vorhatte, im Hinblick auf Eurasien eine umfassende und in sich geschlossene Geostrategie zu entwerfen, um langfristig eine neue Weltordnung zu etablieren. Das Buch ist wirklich lesenswert!
Kurzinfo dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_einzige_Weltmacht:_Amerikas_Strategie_der_Vorherrschaft

Wer glaubt, es ginge bei diesen Aktionen und Hintertürangriffen um Demokratie oder Menschenwohl, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. Bei den globalen Strategien der US-Hegemonie geht es nur um eines: MACHT.

„Politik ist Krieg ohne Blutvergießen;
Krieg ist Politik mit Blutvergießen.“
Mao Tse-Tung



 

Zugriffe: 5894

Empfehlung

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.