Clayton Husker's DIE SEUCHE - Rezension

Kategorie: Rezension Erstellt: Montag, 21. Februar 2022 Drucken

Ende 2021 legte Erfolgsautor Clayton Husker ("T93" / "Nephilim" / "Dünen der Zeit" u.a.) einen Roman vor, der sich mit dem Szenario einer Pandemie befasst und ein Schreckensszenario entwirft, das uns allen hoffentlich erspart bleibt.

Clayton Husker Roman Die Seuche Thriller

Inhalt (weitgehend spoilerfrei):

In der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein, in Kiel, lebt der Krisenmanager und Katastrophenexperte Leif Icke Sanders mit seiner Familie (Frau und 3 Kinder) in einem beschaulichen Eigenheim, als plötzlich Nachrichten von einer Krankheit mit hohem Ansteckungspotenzial die Runde machen. Sanders, der sich als "Prepper" betätigt und umfangreiche Vorkehrungen für Notsituationen getroffen hat, sieht sich in der Lage, eine epedemische Lage auszusitzen.

Es stellt sich heraus, dass ein coronares Virus eine Art Symbiose mit einem Pilz eingegangen ist, was die Ansteckungsfähigkeit und Resistenz des Erregers massiv erhöht. Aus der Epedemie wird wird binnen weniger Tage eine Pandemie, die weltweit Tote fordert und es geht immer schneller. Auch die höheren Wirbeltiere sind betroffen.

Nachdem die Lage im Stadtgebiet zusehends gefährlicher wird und es zu traumatischen Erlebnissen kommt, beschließt der Familienvater, mit den Seinen Kiel zu verlassen. Ziel ist das Ferienhaus der Familie in Pahlen an der Eider, dort will Leif die Lage mit der Familie in relativer Abgeschiedenheit aussitzen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Leif muss einsehen, dass der beste Plan nichts taugt, wenn das Schicksal es anders meint. Straßen sind gesperrt, Kanalquerungen blockiert und der Weg in den sicheren Hafen wird lang und beschwerlich.

Zwischenzeitlich stellt sich heraus, dass es Menschen gibt, die grundsätzlich immun gegen den Erreger zu sein scheinen, sie erkranken nicht. Das will sich die Militärführung, die in einem Sonderbunker auf Helgoland residiert, nicht entgehen lassen und stellt Forschungen für ein Gegenmittel an. Doch der Impfstoff wirkt nicht wie erwartet.

Mittlerweile ist Leif am Ziel angekommen, trifft auf andere Überlebende und hat sich mit Plünderung, militärischer Gewalt und der Organisation einer Notgemeinschaft herumzuschlagen. Die Frage ist: Wird er es schaffen, eine Überlebensgemeinschaft aufzubauen?

Das Buch:

Husker schreibt einmal mehr in dem von ihm favorisierten chronologischen Stil, alles schön der Reihe nach. Den sachlichen Ausführungen zum Thema Katastrophen und Krisenvorbereitung merkt man an, dass der Autor selbst aus der "Prepperszene" kommt ("to prepare" = Vorbereiten). Detailliert wird beschrieben, was der Familienvater tut, um seine Liebsten versorgt zu wissen, aus den Schilderungen kann man durchaus etwas lernen.

Hinweis: Clayton Husker verfasst Ratgeber und Handbücher zum Thema Notfallvorsorge: https://www.prep24.de

Der Erzählstil ist flüssig, spannend und zum Teil auch mit Ironie und Situationswitz durchsetzt. Anfänglich stellt man sich als Leser die Frage, warum der Vater bedrohlichen oder traumatischen Ereignissen scheinbar kühl und unemotional begegnet, doch im Verlauf der Story wird klar, dass es sich dabei um eine bestimmte Form der Resilienz handelt, die in katastrophalen Lagen schnell mal über Leben und Tod entscheiden kann.

Die Story selbst zeigt uns, die wir als Gesellschaft ja pandemiegeplagt sind, wie schnell ein Infektionsgeschehen außer Kontrolle geraten kann, wenn es sich nicht um ein vergleichsweise harmloses Virus handelt, sondern um einen hochansteckenden, tödlichen Erreger, der sich zu schützen weiß. Die Verbindung von Viren und Pilzen, auf die Husker im Buch eingeht, existiert tatsächlich und wurde sauber recherchiert. Natürlich schmückt der Autor medizinische Details auch aus, mitunter läuft einem beim Lesen der Erzählung hier und da ein kalter Schauer über den Rücken und man denkt: "Was wäre, wenn ...?"

Husker schreibt gewohnt eloquent, bleibt konsequent in der Story und führt alle Erzählstränge am Ende interessant zusammen. Es gibt mehrere Spannungsbögen, die Kapitel enden beim Szenewechsel oft mit kleinen Cliffhangern, die einen bisweilen sogar mitten im Kapitel hastig umblättern lassen.

Besondere Erwähnung verdient meines Erachstens auch die handwerkliche Ausführung des Buches, die man bei der früheren Zombieserie T93, die im HJB Verlag erschien, vermisst. Ausgewogene Absatzgestaltung in gut lesbarer Calibri-Schriftart, wenig Worttrennungen, so gut wie keine Hurenkinder und Schusterjungen, Kapitel beginnen stets auf der rechten (ungeraden) Buchseite. Es werden keine Chevrons als Satzzeichen direkter Rede verwendet, sondern Anführungszeichen. Im Buch gibt es nur sehr wenige Rechtschreibfehler, kaum Wortdopplungen und der Autor nutzt hier und da geschickt und diskret technische Zeitfehler, um Hilfsverben zu vermeiden.

Fazit:

Alles in allem ist DIE SEUCHE ein rundum gelungenes Buch in einer Kürze, die man von diesem Autor ansonsten nicht gewohnt ist. Weitere Bände sind nicht geplant. Die Story ist gut lesbar, unterhaltsam, plausibel und spannend.

Von daher: Unbedingte Leseempfehlung! *****

Daten:

Roman DIE SEUCHE - Thriller
Autor: Clayton Husker
Website: https://roman-die-seuche.de

Paperback 300 S. / € 16,99 / ASIN:B09NRWCFQZ / ISBN13:979-8786008501
Amazon: https://www.amazon.de/DIE-SEUCHE-Die-Büchse-Pandora/dp/B09NRWCFQZ

Ebook 3,9 MB / ASIN:B09NQRFYXV / € 9,99
Amazon: https://www.amazon.de/DIE-SEUCHE-Die-Büchse-Pandora-ebook/dp/B09NQRFYXV

Der Autor versendet gegen Vorkasse signierte Exemplare (siehe Website)

 

 

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