Gender Bender - Das Geschlecht zum Wohlfühlen

Kategorie: Denk-Anstoß Erstellt: Donnerstag, 28. Mai 2020 Drucken

(von Olaf Francke)
Vorweg: Ohja. Ich bin hoffnungslos veraltet, reaktionär, repressiv gegen Geschlechter, weiß und sogar etwas wertkonservativ und von Grund auf männlich-toxisch. Asche auf mein Haupt. Aber das macht es nicht besser. Was ist hier eigentlich los in der Gesellschaft?

64 Geschlechter

"Dschänderniutral Spietsch" - also die geschlechtsneutrale bzw. treffende Ansprache des/der Gegenüber*Innen - war noch nie meine Stärke. Ich stamme aus einer Generation, die mit zwei Geschlechterbezeichnungen aufwuchs und durchaus wusste, dass es etwas dazwischen gab und sogar etwas, das weder-noch war. Auch lernten wir in den frühen Jahren sexueller Experimente begeistert, dass Geschlechtlichkeit und körperliche Anziehung nicht zwangsläufig mit organisch-struktureller Unterschiedlichkeit begründet ist, sondern dass es andere Merkmale einer Person sind, die sie für sexuelle Interaktion interessant machen konnte. Schnell wurde mir in jungen Jahren klar, dass die biologischen Merkmale nicht immer mit der Selbstwahrnehmung übereinstimmen mussten. Es ist für mich auch nicht besonders schwer zu akzeptieren, dass es Männer gibt, die gern als Frauen wahrgenommen werden möchten und umgekehrt. Alles Tutti, jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Aber! Und jetzt kommt das große ABER! - ich weigere mich, mir von irgendwelchen Aktivist*Inn_en - Schrägstrich - Aktivpersonen - Schrägstrich - Aktivmensch*Innen vorschreiben zu lassen, meinen Computer mit Compter*In bezeichnen zu müssen. Da hört der Spaß auf. Das letzte Geschlecht ... äh... Gefecht, und zwar um die Erhaltung einer funktionellen Sprache, tobt in den Wörterbüchern der Republik. Sind wir bald alle geschlechtslose transdiverse Nongenders, die in vorauseilendem Gehorsam unbedingt jeden Bezug auf Geschlechter - gleich welcher Art - vermeiden, um nur ja nicht negativ aufzufallen?

Deutschland (und nicht nur unser Land) befindet sich in einer Form des Genderwahns, der mittlerweile in eine Art grassierenden Irrsinn ausufert. Wie viele Geschlechter gibt es eigentlich derzeit? Ich muss ehrlich zugeben, dass mir da etwas der Überblick abhanden gekommen ist. Ich dachte, so vier bis fünf Geschlechter werden das wohl sein, schätzungsweise. Oh, wie nichtsahnend ich doch in meiner Gendernaivität war. Mal schauen, was das Suchmaschin*In so hergibt.

Google Suchmaschine

Die LGBTIQ (Lesbisch-Schwul-Bi-Trans*inter*-Queer) Community gibt da bereitwillig Auskunft, die Auflistung verkürzt den Button der Scrollleiste um einiges:

  • androgyner Mensch
  • androgyn
  • bigender
  • weiblich
  • Frau zu Mann (FzM)
  • gender variabel
  • genderqueer
  • intersexuell (auch inter*)
  • männlich
  • Mann zu Frau (MzF)
  • weder noch
  • geschlechtslos
  • nicht-binär
  • weitere
  • Pangender
  • Pangeschlecht
  • trans
  • transweiblich
  • transmännlich
  • Transmann
  • Transmensch
  • Transfrau
  • trans*
  • trans*weiblich
  • trans*männlich
  • Trans*Mann
  • Trans*Mensch
  • Trans*Frau
  • transfeminin
  • Transgender
  • transgender weiblich
  • transgender männlich
  • Transgender Mann
  • Transgender Mensch
  • Transgender Frau
  • transmaskulin
  • transsexuell
  • weiblich-transsexuell
  • männlich-transsexuell
  • transsexueller Mann
  • transsexuelle Person
  • transsexuelle Frau
  • Inter*
  • Inter*weiblich
  • Inter*männlich
  • Inter*Mann
  • Inter*Frau
  • Inter*Mensch
  • intergender
  • intergeschlechtlich
  • zweigeschlechtlich
  • Zwitter
  • Hermaphrodit
  • Two Spirit drittes Geschlecht (indianische Bezeichnung für zwei in einem Körper vereinte Seelen)
  • Viertes Geschlecht
  • XY-Frau
  • Butch (maskuliner Typ in einer lesbischen Beziehung)
  • Femme (femininer Typ in einer lesbischen Beziehung)
  • Drag
  • Transvestit
  • Cross-Gender
  • X / eX
  • metrosexuell
  • sapiosexuell

Noch da, lieber Leser? Gut. Hätte mich auch nicht unbedingt gewundert, wenn nicht. Dafür könnte ich durchaus Verständnis aufbringen. Das sind (in dieser wahrscheinlich unvollständigen Auflistung) mehr als sechzig (!) Geschlechtsidentitäten, genug, um jede Woche des Jahres in den aktuellen persönlichen Wohlfühlbereich umzugendern. Und ja, es gibt jede Menge Forschungsprojekte und sogar Lehrstühle für genderentsprechenden Umgang miteinander.

Eines der herausragendsten Beispiele für staatlich alimentierte Phrasendrescherei ist ein*e Mensch/Person mit der Funktionsbezeichnung "Prof(e)X" / "ProfDrex" und der ursprünglichen Namens-ID Antje Hornscheidt, welche*r*s aktuell als "Lann Hornscheidt" firmiert. Hornscheidt versteht sich als neutrois (eine nichtbinäre Geschlechtsidentität: gender-neutral) und entwickelte hierfür die Bezeichnung „entzweigendernd“.

Ich lese diesen Satz gerade noch einmal und bin - gelinde gesagt - schockiert über die möglichen Aussichten bzgl. der Sprachevolution.

Aber, zurück zum X - ich wähle der Einfachheit halber fortan die möglichst neutrale Form, um hier niemanden zu diskriminieren. X also promovierte 1991 in Kiel zum Thema - Moment, das muss ich nachlesen! - "Der L1- und L2-bilinguale Erwerb pronominaler Referenz bei Kindern: Eine Untersuchung von Schwedisch und Englisch im L2- sowie Schwedisch im nicht-dominanten L1-Erwerb". Ah, klar. Super interessantes Thema. Als Professor (ProfDrex) verdiente das X mit der "Professur für Gender Studies und Sprachanalyse" an der Humboldt-Universität satte 6.697,72 Euro im Monat (brutto). Dafür muss eine alte binär gegenderte Frau ganz schön lange stricken bzw. leben davon 15,5 Alg2-Empfänger. Warum und wieso das X solche Sachen macht, kann ich nicht recht verstehen, deswegen lassen wir es die Sache am besten in einem kleinen Video erklären, das bei Youtube verfügbar ist:

Youtube Video

Videolink: https://youtu.be/he_P6yqw3sc

Sowas ist für meine liebgewonnene toxic masculinity natürlich echt Gift. Abgesehen von dem Umstand, dass ich gar nicht auf die Idee käme, das X im Bereich "weiblich" zu verorten, ist es für mich eher Erlösung, wenn ProfDrex sein "feministisches und entdiskriminierendes Sprachhandeln" anderen Menschen zuteil werden lässt. Es (also das ProfDrex) schlägt die Verwendung einer „x“-Form vor, die geschlechtsspezifische Wortendungen aufhebt (z. B. „Einx schlaux Sprachwissenschaftx liebt xs Bücher“). Ehrlich? Ich muss mir sowas echt nicht geben.

Nun könnte man ein solches Sprachhandeln natürlich geflissentlich ignorieren, doch vermute ich, da steckt mehr dahinter als der bloße Versuch, einen linguistischen Fingerabdruck in den Geschichtsbüchern zu hinterlassen. Seit geraumer Zeit gewinnen politische Elemente mit einem gewissen Linksdrall in unserer Gesellschaft zunehmend an Einfluss, was ich grundsätzlich nicht schlecht finde. Nur tritt dabei ein Effekt auf, der nicht selten als "Atomisierung der Gesellschaft" bezeichnet wird, der besagt, dass die Individualisierung der modernen Gesellschaft eben auch mit dem Verlust von Vorteilen einer homogeneren Gemeinschaft einhergeht.

Wenn also das Individuum sich mehr und mehr vom Kern der Gesellschaft hin zum Rand derselben entfernt, könnte ein gesellschaftliches Identitätsvakuum entstehen, das die gesamte Struktur letztlich zur Implosion bringt. Schaut man sich die Reden einiger grüner Politiker an, gewinnt man den Eindruck, genau dies stünde auf der Agenda. Eine atomisierte Gesellschaft ist in einer multimedial-digitalen Struktur z.B. durch extreme Randgruppen leichter beeinflussbar, sie ist verwundbar, droht zu scheitern.

Man mag mich nicht falsch verstehen, ich bin ein großer Freund einer gelebten und auf Willensethik basierenden Individualität, aber was hier geschieht, ist eben nicht das, was ich als willensbasierend sehe. Die Identifikation mit dem x-ten, feministisch-antimaskulinen, gefühlt passenden "Geschlecht" entspricht m. E. nicht einer Willensentscheidung, sondern folgt simplen Begehr- und Befindlichkeiten, eventuell sogar progressiven oder gar retrograd aktiven Konditionierungen, was dem Gegenteil von Willensbildung entspräche.

Für die Theorie der durch zielstrebigen Aktionismus herbeigeführten Gendersplicingmode spricht die schon beinahe religiös anmutende Vehemenz, mit der z.B. feministische Nicht-Frauen öffentlich und sogar in Amt und Würden versuchen, die gesellschaftliche Wahrnehmung von Geschlechtern zu verwischen. Da werden Vertreter zweifelhafter Interessenverbände an die Schulen geschickt, um in strenger Abwesenheit von pädagoschischen Fachkräften die Kinder z.T. schon vor Erreichen des zehnten Lebensjahres auf ihre Zukunft als "diverse" Person vorzubereiten und den kleinen mit Püppchen die Freuden des Analkoitus zu verdeutlichen.

Auch in Kindergärten und KiTas sollen die Kleinen in "Masturbationszimmern" daran gewöhnt werden, sich selbst "zu erforschen". Zu welchem Zweck?

Masturbationszimmer im Kindergarten

Eine solche forcierte Entgenderung, Frühsexualisierung und planmäßige Konditionierung auf das "Anderssein" soll einen neuen Menschen schaffen, eine Person ohne echte Selbstidentität, die Vater und Mutter (einer Empfehlung des Europarates folgend) als "Elter1" und "Elter2" anspricht, sich selbst vielleicht als "transdimensionale asexuelle Interperson mit hermaphroditischer Seelenachsensymmetrie" wahrnimmt (gibts das eigentlich schon?) und dadurch eine enorme geistige Fehlentwicklung aufweisen könnte(!). Ich behaupte nicht, dass dies zwangsläufig passiert.

Frühsexualisierung

Beispiele für pädagogische Handreichungen als Unterrichtsmaterial

Vorsichtshalber wiederhole ich es noch einmal. Ich bin nicht gegen Diversität, Selbstfindung, Selbsterschaffung und aus tiefem eigenen Empfinden hervorgehende Selbstwertzubemessung. Ich denke, jeder Mensch hat das Recht, sich selbst darzustellen, wie er es für richtig empfindet. Jemanden, der mir gegenüber steht und mir zu verstehen gibt, dass er/sie/es keine geschlechtliche Zuordnung verspürt, kann ich ohne weiteres so akzeptieren. Sicher, eine vollbärtige Person im Kleid als "Frau Wurst" anzusprechen, fiele mir nicht von Natur aus leicht, da müsste ich auch üben, aber das ist in Ordnung.

Aber ich finde es FALSCH, diese natürliche Entwicklung in der Identitätsfindung durch forcierte pädagogische, medienbasierende oder von Interessengruppen plakativ zelebrierte Richtungsvorgaben zu behindern. Niemand hat das Recht, mir vorzuschreiben (!), wie ich mit einer anderen Person zu kommunizieren habe, das ist allein Sache zwischen dieser Person und mir. Ich verbitte mir da jede Einmischung von außen. Ich benötige auch keine CSD-Parade, um zu wissen, dass es gleichgeschlechtlich orientierte Menschen gibt, die einander gern haben. Aber selbst diese Art von Veranstaltungen werden mittlerweile von der Multigenderfraktion geentert und für ihre eigenen proklamatorischen Zwecke als Plattform gebraucht.

Auch in Publikationen und Ansprachen von Behörden und öffentlichen Einrichtungen an das Volk der künftig Geschlechtslosen ist man ja bemüht, der Forderung nach Betonung der feministischen Sprachhandlung nachzukommen, allerdings rutscht das nicht selten ins Urkomische ab, wenn hinter jedem auch nur im Ansatz maskulin formulierten Begriff sofort ein *innen folgen muss. Und wenn da steht "Student*innen", dann könnte man sogar auf die Idee kommen, dass "der Student" sich hier in der Benennung deutlich unterrepräsentiert fühlt. Bei der gefühlt möglichen Sprachlösung "Studierende" kann man dem noch entgehen, aber bei Schüler*innen ist das schon schwieriger. Was also macht der genderkorrekte Studienrat*in? "Die Schülerinnen und Schüler der Schule..." - wobei hier natürlich auch ein*e trans-divers-neutrale Mensch-Person sich zurückgesetzt fühlen könnte, wegen Nichtnennung. Also "SchülX diesx Schule..." Das klingt nicht nur bescheuert, ist es auch.

Ich bin der Ansicht, dass die Sprache durchaus auch weiterhin mit der Zwei-Geschlechter-Variante leben könnte, wenn man beachtet, dass sich dies auf rein sprachliche Einfachheit bezieht. Das kann doch vielleicht auch ein ProfDrex oder ein LGBTIQ-Aktivist*in einfach mal akzeptieren. Good Lord, ich akzeptiere es doch auch, wenn die aus Überzeugung Sex mit Möbelstücken haben! Wie der Mensch als Individuum sich persönlich fühlt und in der zwischenmenschlichen Interaktion wahrgenommen werden möchte, das steht doch auf einem ganz anderen Blatt.

ProfDrex Hornscheidt schlug vor, einfach jeden so, anzusprechen, wie er/sie/es es wünscht. Okay. Ich werde mir ein T-Shirt drucken lassen, auf dem stehen soll: IMPERATOR REX. Die von mir erwartete Ansprache meiner Person hat dann zu erfolgen als: "Imperator Rex, Ipsissimus und hochheiligster Verfechter und Beschützer des Glaubens, seine Majestät, Herrscher über die Vandalen von Seguria, Prior der Gilde des Vierklingenschwertes und Erster der Drachenreiter von Segur Major." Das wäre die Kurzform. Wir haben fertig.


Nachtrag 11.08.2020
Ich habe durchaus Verständnis dafür, wenn jemand mit der Identitätsfindung in dieser schnellebigen und effektpräferierenden Gesellschaft des quasireligiösen Verbalhedonismus Schwierigkeiten hat. Und wenn jemand meint, seine contrageschlechtlichen Attribute überwiegen, soll er das leben, keine Frage.

Was mir nur - besonders in Zeiten des Great-Reset-Neusprech tierisch auf den Sack geht, ist die Impertinenz, mit der die angebliche "Toleranz" eingefordert wird. Wenn man die Jungs in schicken Mädchenröcken nicht vorbehaltlos unterstützt, ist man ein homophober, alter, weißer Cis-Mann, der Angst vor Kindern hat, die sich gern verkleiden, um die endgültige Atomisierung der Gesellschaft zu feiern.

Mich stört, dass die absolut persönliche Angelegenheit der x-gender Leute (da gibt es ja inzwischen über 60 Klassensuffixe) permanent zum Politikum gemacht wird. Ich muss meine Sprache nicht verändern, nur weil irgendwo irgendwer gern Sex mit Möbelstücken hat. Ich muss das auch nicht feiern, dass Frauen mit Bärten Röcke tragen und auf Ballettschühchen umherstolzieren. Sie sollen das tun, aber nicht an jeder Ecke stolz wie Bolle damit hausieren gehen.

Ich renne auch nicht mit Transparenten auf der Straße herum, um mich für die Gleichstellung der bio-gender-Anhänger ("StiNos") stark zu machen, die sind mir nämlich genauso egal wie Klaus, der sich über das Ausbleiben der Menstruation wundert und deswegen eine Petition einreicht.


Einen weiteren Artikel zu dieser Thematik findet der geneigte Leser hier:

https://der-stoerenfried.de/denk-anstoss/44-transformers-diversitaet-um-jeden-preis

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