Lukaschenko und der IWF

Kategorie: Kurzmeldungen Erstellt: Donnerstag, 20. August 2020 Drucken

(von Olaf Francke)
In einem Video bei Youtube erzählt eine Frau ganz aufgeregt, dass WHO und IWF versucht hätten, den Präsidenten von Belarus (Weißrussland) zu bestechen, um einen sog. "Lockdown" durchzuführen. Die im Video getroffenen Aussagen sind FAKENEWS.

Lukaschenko Bestechung IWF WHO 

Im besagten Video (https://youtu.be/39qTX-jj4rw), das zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Meldung ca. eine dreiviertelmillion Aufrufe zählt und das in bestimmten Gruppen bei Facebook täglich z.T. ein Dutzend Mal gepostet wird, behauptet eine Frau, die sich "Miriam Hope" nennt, sie befände sich gerade in Norwegen und habe eine "Info hereinbekommen". Dieser Terminus kündigt im Grunde beinahe jede Falschmeldung an, die im Internet verbreitet wird. Als nächstes folgt: "Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber wenn das wahr ist ... ihr müsst das recherchieren ..." - auch damit werden Fakenews oft dramatisiert.

Gegenstand der abstrusen Behauptung ist, dass angeblich "die WHO" und "der IWF" versucht hätten, den Präsidenten von Weißrussland mit 90/900/904/940 Millionen Dollar/Euro  (die Angaben variieren im Netz) zu bestechen, um die Wirtschaft des Landes in einem "Lockdown" zu sabotieren. Die "Info" soll von einer italienischen Website stammen, die als "Database Italia" bezeichnet wird und der Präsident habe das auf einer Pressekonferenz verkündet (https://youtu.be/1lQWNpcVGGc, deutsche Übersetzung verfügbar).

Tatsächlich gibt es keine ernstzunehmende Meldung über einen solchen Vorfall. Richtig ist, dass Lukaschenko auf einer Pressekonferenz über einen im März beantragten Kredit sprach. Fakt ist, dass Weißrussland KREDITE beim IWF beantragte und dass diese Kredite an Bedingungen geknüpft wurden, z.B. die EFFEKTIVE BEKÄMPFUNG DES SARS-COV2-VIRUS. Von der WHO oder Bestechung war niemals die Rede. Tatsache ist, dass in Weißrussland bei derzeit 67.000 registrierten Coronafällen und über 500 Toten so gut wie keine Corona-Maßnahmen gelten.

Lukaschenko selbst behauptet, eine Covid-Erkrankung ohne jede Symptome überstanden zu haben. "Endlich gehöre ich auch zu dem goldenen Bestand in unserem Land, der das Virus überstanden hat", verkündete er bei einem Besuch von Einheiten der Sicherheitskräfte und rät, die Erkrankung durch Konsum von Wodka zu bekämpfen. Dass man einem solchen Staatschef Auflagen für Kredite macht, ist wohl nachvollziehbar. Es handelte sich also nicht um BESTECHUNG, sondern um BEDINGUNGEN eines erbetenen KREDITES.

 

 

 

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